AUSBILDUNG Trauerrede/Leben aus der Endlichkeitsperspektive

Die Ausbildung Trauerrede / End:lich leben richtet sich zum einen an Menschen, die ihre Sprechfähigkeit in Abschiedsritualen entwickeln möchten. Aber auch an solche, die lernen wollen, ihr eigenes Leben und das Leben anderer aus der Endlichkeitsperspektive zu betrachten und zu leben.

Ziele sind, Abschiedsprozesse besser zu verstehen, eine wertschätzende und an der Endlichkeit orientierte Lebenshaltung zu entwickeln sowie hilfreiche Abschiedsrituale inklusive Trauerreden gestalten und halten zu können.

Voraussetzungen für die Ausbildung ist die Bereitschaft,

  • die eigene Biografie in „Hausaufgaben“ der Endlichkeitsperspektive zu unterziehen.
  • eine selbst erlebte Verlusterfahrung mit der Gruppe zu teilen. Diese soll in eine Gedenkfeier münden, die von einem anderen Gruppenmitglied in enger Absprache gestaltet wird.

In zehn (bzw. elf) Modulen vermittele ich mein in 20 Jahren Praxis als Trauerrednerin erprobtes Wissen.

Die nächste Ausbildung findet von Oktober 2025 bis Juli (Okt.) 2026 statt.
Genauere inhaltliche Informationen finden Sie auf der Seite: „Ausbildung zum/zur Trauerredner*in in Hamburg“.

Die Termine sind hier.

Anmeldung:
Bitte vereinbaren Sie einen Gesprächstermin entweder per Mail (rosenfeld@vom-kommen-und-gehen.de) oder per Handy unter 0174 75 444 37.
Ich melde mich nicht unbedingt sofort, spätestens aber nach drei Tagen zurück.

WEITERBILDUNG für Trauerredner*innen

Philip Rosenthal hat einmal gesagt:
„Wer aufhört, besser zu werden,
hat aufgehört, gut zu sein.“

– ein provokanter Satz, der doch ein Körnchen Wahrheit in sich birgt.

In meiner 20-jährigen Tätigkeit als Trauerrednerin habe ich bei allen Abschiedsfeiern versucht etwas hinzuzulernen. Auch gab es Themengebiete, die sich mir mehr und mehr aufdrängten und denen ich daher nachgegangen bin. Nun gebe ich das Gelernte in Weiterbildungen an Trauerredner*innen weiter:

1. Präsenz: Nur wenn ich mich selbst und das, was ich sage, spüre, kann ich anderen Menschen wirklich begegnen. Es klingt so selbstverständlich und ist doch so schwer. Wie geht das eigentlich, wirklich da zu sein? Es braucht viel Übung …

2. Wie benenne ich „Schattenseiten“ im Wesen und Leben der Toten? Manche meinen, sie gehörten nicht in eine Abschiedsfeier, ich denke, sie müssen sogar dahin. Nur wie geht das auf eine Weise, dass es Menschen hilft, das Geschehene anzunehmen? Eine hohe Kunst, die gelernt werden kann …

3. No (wo)man is an island. schrieb John Donne einmal. Für mich bedeutet das, dass unsere Lebensgeschichten immer in einen über die Einzelnen weit hinausgehenden Zusammenhang eingebunden sind. In Trauerreden erhält das in der Regel wenig Gewicht. Zu Unrecht, wie ich finde. Jede Trauerrede ist auch ein Beitrag zum kollektiven Gedächtnis. In ihr wird verhandelt, wie wir als Gesellschaft eines Menschen und Geschehens gedenken und gewinnen dadurch Orientierung für die Zukunft. Deshalb halte ich es für gut, wenn Trauerredner*innen sich mit dieser Dimension auseinandersetzen und lernen die individuelle Geschichte in die kollektive einzubetten.

Die Weiterbildung Präsenz biete ich gemeinsam mit meiner Kollegin Michaela Hoeck in Bremen an. Termine und weitere Informationen finden Sie/findet Ihr hier.

An Weiterbildungen zu den „Schattenseiten“ des Lebens sowie zur Trauerrede als Beitrag zum kollektiven Gedächtnis arbeite ich noch. Erste Termine werde ich hier zu seiner Zeit veröffentlichen.

ERZÄHLWORKSHOP: Erzähl uns vom Tod und beginn end:lich zu leben!

Wir alle haben „unsere“ Toten. Sie begleiten uns mal mehr oder weniger stark. An bestimmten Orten sind sie präsenter, zu bestimmten Zeiten bewusster. Wenn wir mit ihnen und ihrem Tod im Reinen sind, können das schöne Momente sein.

Nur oft ist dem nicht so. Stattdessen rumort es im Untergrund: Unbesprochenes, das die Beziehungen belastete; ein Krankheits- oder Sterbeprozess, der schwer annehmbar bleibt; ein Abschied, der dem Menschen und seinen Beziehungen wenig gerecht wurde. Das alles lebt wie ein Dauerrauschen, eine Grundunruhe im Untergrund weiter und hindert daran, wirklich und das bedeutet immer end:lich zu leben.

Kennen Sie das? Geht das Dir auch so? Ist vor längerer Zeit jemand gestorben, der*die Ihnen nahe war? Und hast Du das Gefühl, dass es schwerfällt, damit ins Reine zu kommen? Dann sind Sie, dann bist Du hier richtig.

Wir setzen uns hin. In einem geschützten Raum. In aller Ruhe. Mit Menschen, denen es ähnlich geht. Werden still. Erzählen einander von unseren Verlusten und dem, was noch unfriedlich in uns weiterlebt. Hören mit aufmerksamen Ohren und mitfühlenden Herzen zu. Und schauen, was passiert, wenn

… die verlierbaren Lebenden
und die unverlierbaren Toten
dir das Brot brechen und den Wein reichen –
und du ihre Stimmen wieder hörst
ganz nahe
bei deinem Herzen.
     
(aus: „Die schwersten Wege“/Hilde Domin)

Gemeinsam gestalten wir am Sonntag abschließend eine kleine Feier für „unsere Toten“.

Bist Du, sind Sie an einem der Wochenenden dabei?

Wann, wo, wie viel(e)?

Zeiten:
07.– 09. März 2025
20.–22. Sept. 2025
21.–23. Nov. 2025

Jeweils:
Fr 18–21 Uhr
Sa 10–18 Uhr
So 10–13 Uhr

Orte:  trostwerk, Erikastraße 42, Hamburg-Eppendorf
Gruppengröße: 6–8 Teilnehmende
Kosten: 240 €

Interessiert? Haben Sie Fragen? Dann melde Dich gerne bei mir, per Mail: rosenfeld@vom-kommen-und-gehen.de oder Telefon: 040/30 60 66 00 oder 0174 754 44 37.

Gedankensplitter

„End:lichkeits“-Gymnastik

Das einzig Sichere in unserem Leben ist, dass wir sterben werden. Auch, dass wir zwischendrin immer mal wieder erkranken und ab dem 20. Lebensjahr, falls wir dies erreichen, altern. Nur - die wenigsten wollen sich damit auseinandersetzen. Wie die kleinen Kinder halten...

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Bye bye

Alles nimmt einmal ein Ende. Nach 20 Jahren als Trauerrednerin in Hamburg verabschiede ich mich in großer Dankbarkeit. Ich danke allen, für die ich Trauerreden halten durfte, es war mir eine große Ehre, ich habe viel von ihnen gelernt; danke An- und Zugehörigen, die...

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Ausbildung Trauerrede / Endlich leben

Die meisten wissen gar nicht, wie sehr unsere Toten in uns leben, uns prägen, stärken, blockieren …. Sie wollen gehört werden und uns dazu bringen, endlich zu leben. Das üben wir in der Ausbildung, wir lassen die Toten sprechen. Die Zeugenschaft der Gruppe hält, die...

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Die Trauerrede ist weit mehr als eine Trauerrede …

In norddeutschen Großstädten sind 60 % der Trauerfeiern sogenannte „weltliche“. Eher selten werden diese von An- wie Zugehörigen selbst gestaltet. Ist die Angst doch oft groß, dabei in Tränen auszubrechen und somit unverstehbar zu werden. Meistens werden deshalb...

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VITA

 

  • Wissenschaftliches Arbeiten über Spiritualität, Religion
    und Gesellschaft im internationalen Kontext
    1999 – 2002
  • Fortbildung „Mit Ritualen Lebenszyklen begleiten“ bei
    Maria Zemp
    2003 – 2004
  • Ausbildung zur Sterbeamme bei Claudia Cardinal
    2004 – 2006
  • Freie Trauerrednerin und Ritualgestalterin
    2003 – 2023
  • Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in der
    Bestatter*innenbranche
    2008 – 2020
  • Ausbildung von Trauerredner*innen
    2016 – 2020
  • Ausbildung von Trauerredner*innen
    und Endlichkeitswerker*innen
    seit 2022

Annette Rosenfeld
Ev. Theologin
Mutter zweier Töchter