Das einzig Sichere in unserem Leben ist, dass wir sterben werden. Auch, dass wir zwischendrin immer mal wieder erkranken und ab dem 20. Lebensjahr, falls wir dies erreichen, altern. Nur – die wenigsten wollen sich damit auseinandersetzen. Wie die kleinen Kinder halten wir uns die Augen zu und tun so, als ob nicht ist, was wir nicht sehen (wollen). Ein Großteil der „westlichen“ Gesellschaften verhält sich gefährlich kindisch.
Wohin es führt, ist heute deutlich zu sehen: Die Lebensgrundlagen für menschliche Existenz sind weitgehend zerstört. Nur fällt es uns noch schwer, dies zu glauben, weil die Konsequenzen sich erst nach und nach zeigen und Zusammenhänge nicht verstanden werden.
Auf der physischen Ebene sind es klimatische Veränderungen und „Zivilisationskrankheiten“, die zunehmend zu schaffen machen. Auf der psychischen und mentalen Ebene haben wir es mit einem breitgefächerten Spektrum an Erschöpfungs-, Unruhe- und Angsterkrankungen zu tun. Und auf der sozialen und politischen Ebene mit Verteilungskämpfen und technischen Errungenschaften, die das Zeug haben, uns unseres letzten Rests an Menschlichkeit zu berauben.
Es ist also höchste Zeit, die Hände von den Augen zu nehmen und zu gucken, was wirklich ist:
- dass wir sterben werden und alles, was uns im Laufe unseres Lebens lieb und teuer wurde, loslassen müssen
- dass wir früh schon zu altern beginnen, auch wenn wir das oft nicht merken
- dass uns Krankheiten einholen, auch wenn wir glauben, dass wir diese mit der richtigen Lebensweise und richtigen Medizin vermeiden oder besiegen können
- dass alles immer in Bewegung ist und sich für uns oft nicht wahrnehmbar verändert
- dass das, was wir fühlen, denken, reden und tun, Konsequenzen hat
Ich behaupte: Wenn wir uns bemühen, diese Grundgegebenheiten menschlichen Lebens zu begreifen und nicht nur mit dem Kopf zu verstehen, beginnen wir erwachsen zu werden, d.h.
- wir sehen die Dinge, wie sie wirklich sind
- wir lieben uns selbst und einander und sind verwurzelt in Mitgefühl, Mitfreude und Gleichmut
- wir handeln so, dass es allem Leben förderlich ist
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